ClinicalTrials.gov ID: NCT06551324

MEVPRO-1 Phase-3-Studie

Analyse von Mevrometostat bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs (mCRPC)

Der Prüfkandidat: Mevrometostat (PF-06821497)

Mevrometostat präsentiert einen innovativen therapeutischen Ansatz in der Behandlung des metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC). Es zielt nicht direkt auf die Tumorzellen selbst, sondern greift in die sogenannte epigenetische Regulation ein. Insbesondere wirkt es als potenter Inhibitor des Enzyms EZH2, welches in vielen fortgeschrittenen Tumoren überexprimiert ist. Durch die Hemmung von EZH2 soll die anomale Stilllegung von Tumorsuppressorgenen aufgehoben werden. Ziel ist es, die Krebszellen für bestehende Hormontherapien wieder empfänglich zu machen und so die erworbene Therapieresistenz zu überwinden.

Medikamentenklasse

Potenter und selektiver EZH2-Inhibitor

Verabreichung (Phase 3 Dosis)

Orale Tabletten, zweimal täglich eingenommen.

Empfohlene Phase-3-Dosis: 875 mg mit Nahrung (verbessertes Sicherheitsprofil).

Zielgruppe

mCRPC-Patienten mit Progression nach Abirateronacetat

Wirkmechanismus: Epigenetische Reprogrammierung

Mevrometostat greift nicht direkt die DNA an, sondern beeinflusst, wie Gene abgelesen werden. Es zielt darauf ab, die durch den Krebs verursachte anormale Gen-Stilllegung umzukehren.

1. EZH2-Überaktivität bei mCRPC

Das Enzym EZH2 ist überaktiv und schaltet wichtige Tumorsuppressorgene ab.

2. Hormontherapie-Resistenz

Diese Gen-Stilllegung trägt zur Resistenz gegen Standard-Androgenrezeptor-Inhibitoren (ARIs) bei.

3. Intervention mit Mevrometostat

Mevrometostat hemmt selektiv EZH2.

4. Reaktivierung & Tumorhemmung

Tumorsuppressorgene werden reaktiviert, was das Tumorwachstum hemmen und die Hormonempfindlichkeit wiederherstellen soll.

Studiendesign: MEVPRO-1 im Detail

Eine randomisierte, offene Phase-3-Studie zum direkten Vergleich der Kombinationstherapie mit der aktuellen Standardbehandlung.

Arm A: Interventionsgruppe

Patienten erhalten eine Kombination aus Mevrometostat (oral) und Enzalutamid (oral), um eine synergistische Wirkung zu erzielen.

Arm B: Kontrollgruppe

Patienten erhalten die Wahl des Arztes: entweder Enzalutamid (oral) allein oder Docetaxel-Chemotherapie (intravenös).

Geplante Teilnehmerzahl

Wer kann teilnehmen? Zentrale Einschlusskriterien

  • Krankheitsstatus: Bestätigtes metastasiertes kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC).
  • Vorbehandlung: Nachgewiesene Krankheitsprogression während oder nach einer Behandlung mit Abirateronacetat.
  • Kastrationsstatus: Anhaltend niedriger Testosteronspiegel durch medizinische oder chirurgische Kastration.
  • Allgemeinzustand: Guter Allgemeinzustand (ECOG-Performance-Status 0 oder 1).
  • Ausschluss: Vorhandensein von kleinzelligen oder neuroendokrinen Merkmalen des Tumors.

Rekrutierende Studienzentren in Deutschland

Standorte, die aktiv Patienten für die MEVPRO-1-Studie einschließen (Status: Rekrutierend).

Hamburg

20246, Hamburg

Universitaetsklinikum Hamburg-Eppendorf

Rekrutierend

Nürtingen

72622, Baden-Württemberg

Studienpraxis Urologie

Rekrutierend

Tübingen

72076, Baden-Württemberg

Universitaetsklinikum Tuebingen

Rekrutierend

Mettmann

40822, Nordrhein-Westfalen

Urologie Neandertal - Praxis Mettmann

Rekrutierend

Münster

48149, Nordrhein-Westfalen

Universitätsklinikum Münster - Albert Schweitzer Campus

Rekrutierend

Ergebnisse der randomisierten Phase-2-Studie (NCT03460977)

Die randomisierte Phase-2-Dosisexpansionsstudie verglich Mevrometostat + Enzalutamid direkt mit Enzalutamid Monotherapie bei 81 Patienten (Progression nach Abirateron).

Radiologisches PFS (rPFS)

Relative Reduktion des Progressionsrisikos (HR: 0.51): 49 %
Entspricht einer Verlängerung der medianen rPFS um ca. 8 Monate.

PSA-Ansprechrate (Mindestens 50 % Reduktion)

Mevrometostat + Enzalutamid: 34 %
Enzalutamid Monotherapie: 15 %

Objektive Ansprechrate (ORR)

Mevrometostat + Enzalutamid: 27 %
Enzalutamid Monotherapie: 14 %

Sicherheitsprofil der Phase-2-Kombinationstherapie

Schwere Nebenwirkungen (Mindestens Grad 3)

Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (TEAEs) vom Grad 3 oder höher:

Mevrometostat + Enzalutamid: 54 %
Enzalutamid Monotherapie: 43 %

Kein Studienabbruch aufgrund von Nebenwirkungen in der Kombinationsgruppe.

Häufigste TEAEs (Kombination)

Unerwünschte Ereignisse beliebigen Grades (Top-Liste):

  • Diarrhö (Durchfall)
  • Asthenie (Schwäche)
  • Appetitlosigkeit
  • Dysgeusie (Geschmacksstörung)
  • Anämie (Blutarmut)
  • Übelkeit (Nausea)
  • Alopezie (Haarausfall)

Quelle: ASCO GU 2025 Abstract (Schweizer MT, et al. J Clin Oncol. 2024;42(16_suppl):5061)